Kurze Durchlaufzeiten und höchste Flexibilität sind zunehmend erforderlich, damit hiesige Fertigungsbetriebe international wettbewerbsfähig produzieren können. Beides ist allerdings nur in Verbindung mit prozesssicheren Abläufen zu verwirklichen. Wesentlich verbessern lassen sich interne Prozesse insbesondere mit einer weitreichenden Digitalisierung. Dies betrifft speziell das Übertragen von Informationen und Daten von NC-Programmierern zu Maschineneinrichtern sowie die Organisation und Verwaltung von Werkzeugen, Vorrichtungen, Mess- und Prüfmitteln. Dazu sagt Christoph Zoller, Geschäftsführer des Familien- und Technologieunternehmens für wirtschaftliches Handling von Zerspanungswerkzeugen E. ZOLLER GmbH & Co. KG in Pleidelsheim: „Digital übertragene Daten haben mehrere herausragende Vorteile. Sie werden meist automatisch und somit fehlerfrei generiert, sie stehen unverzüglich allen Beteiligten zur Verfügung und sie ermöglichen jederzeit nachvollziehbare Korrekturen.“
CNC-Maschinen prozesssicher rüsten
Vor allem die umfangreichen Informationen und Daten rund um NC-Programme gelangen digital wesentlich schneller, einfacher und zuverlässiger von NC-Programmierern zu Maschineneinrichtern. Das betrifft die NC-Programme selbst und Informationen zu erforderlichen Werkzeugen und Vorrichtungen sowie Werkstoffen und Abmessungen von Rohlingen. Bisher üblich ist dafür eine Sammlung (Mappe) an Formularen und Daten auf Papier, die händisch von NC-Programmierern an Maschineneinrichter ausgereicht und weitergegeben wird.
Um diesen Prozess zu digitalisieren und zu optimieren, hat ZOLLER in seiner Software TMS Tool Management Solutions das Modul Einrichteblatt verwalten integriert. Flexibel lassen sich die Inhalte des digitalen Einrichteblatts individuell an spezifische Anforderungen anpassen. Dank Schnittstellen zu 30 unterschiedlichen CAD/CAM-Systemen werden die Einrichteblätter weitgehend beim CAD/CAM-Programmieren automatisch erstellt. NC-Programmierer wählen lediglich die einzusetzende CNC-Maschine. In den digitalen Einrichteblättern sind NC-Programme sowie für den Maschineneinrichter erforderliche Daten zu Werkzeugen, Vorrichtungen und Rohlingen enthalten. Als Option können kaufmännische Daten zu Haupt-, Neben- und Rüstzeiten hinzugefügt werden. Wie Robin Bender, Projektmanager für die Software TMS Tool Management Solutions bei ZOLLER erläutert, lassen sich auch weitergehende Informationen einfach in die digitalen Einrichteblätter integrieren. „Das betrifft beispielsweise Kommentare, Zeichnungen, Fotos und 3D-Modelle von Vorrichtungen und Aufspannsituationen, aber auch Videos von kompletten Abläufen, zum Beispiel vom Aufbau von Spannvorrichtungen und Aufspannen von Rohlingen“, führt er aus. Mit diesen ausführlichen Informationen und Anweisungen vermeiden die digitalen Einrichteblätter zeitintensive Rückfragen und langwieriges Suchen beispielsweise nach erforderlichen Betriebsmitteln und Hilfs-werkzeugen. Somit sorgen sie für eine wesentlich höhere Prozess-sicherheit.
Detailinformationen zu Spannvorrichtungen und Werkzeugen sind in den jeweiligen ZOLLER-Softwaremodulen der Werkzeugorganisation TMS Tool Management Solutions enthalten. Diese können – je nach Ausbaustufe und Installation der gesamten Software – auf Tastendruck ergänzend zum Einrichteblatt abgerufen werden. Somit stehen dem einbezogenen Personal nach Bedarf ergänzende Informationen zur Verfügung. Das betrifft beispielsweise das Montieren und Prüfen von Spannvorrichtungen sowie den Zusammenbau, das Einstellen und das Messen von Komplettwerkzeugen. Somit arbeitet das Fachpersonal in der Arbeitsvorbereitung wesentlich effizienter und prozesssicherer.